Weingut Koegler

Wein ist unsere Welt

Seit vier Generationen sind wir Winzer aus Leidenschaft. Dafür stehen wir als Familie Koegler mit unserem Namen. Das Herzstück sind unsere Weinberge. Seit vielen hundert Jahren bauen unsere Vorfahren Riesling-Weine im Rheingau an. Wir fühlen uns dieser Tradition verbunden und bauen unsere Top-Rieslinge auch heute noch ausschließlich im großen deutschen Holzfass aus. Wir haben aber auch Lust auf Neues: Grüner Veltliner, Blauer Zweigelt und Verjus. Das gibt es in dieser Kombination nur bei uns im Rheingau.

Französische Holzfässer (Barrique) geben auch unseren Rotweinen ihre Charakteristik: Seit über 20 Jahren bauen wir Spätburgunder im klassischen Burgunder-Pinot-Noir-Stil aus. Ein Rotwein, wie er nur in ganz wenigen Lagen im Rheingau, wie dem Eltviller Sonnenberg, erzeugt werden kann. Diese klassischen An- und Ausbaumethoden brauchen Zeit: Wir lassen uns nicht drängeln, und wir drängeln unsere Weine nicht!

Weingut Koegler, Eltville - Ein Portrait

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Ferdinand Koegler

„Ich bin der Aufbauer" sagt Ferdinand Koegler von sich selber. Nach einer Winzerlehre im Weingut der Stadt Frankfurt schloss er sein Studium an der FH Geisenheim zu Weinbau und Oenologie ab. Er lernte durch seine Praktikas auf anderen Weingüter wie La Motte in Südafrika und durch sein Studienergänzung an der Weinuniversität Davis Kalifornien ganz neue Ansätze für den Wein kennen. Schon mit 26 Jahren hat Ferdinand Koegler das damals 7 Hektar große Weingut übernommen. In jungen Jahren konnte er seine individuellen Vorstellungen von gutem Wein verwirklichen. Das hat ihn und das Weingut KOEGLER bis heute geprägt.

Seine große Liebe gehört dem Spätburgunder. Hier wird bei der Feldarbeit und im Keller neue Wege gegangen. Beste Barriquefässer aus Frankreich in immer neuen Varianten (Holz, Toastung) werden eingesetzt, um einen typischen französischen Burgunder zu schaffen.

1999 hat er mit einem neuen Weinkeller und der Vergrößerung der Anbauflächen einen großen Schritt nach vorne gewagt. Heute gehören zum Weingut KOEGLER 34 Hektar beste Rheingauer Lagen. Und er ist neue Wege gegangen: Mit „Grüner Veltliner" und „Blauer Zweigelt" hat Ferdinand Koegler zwei Traubensorten aus Österreich in den Rheingau gebracht, die hier hervorragend gedeihen. Schon seit Jahren baut Ferdinand Koegler Verjus aus. Für die Küche in feinen Saucen und als nichtalkoholisches Getränk im Sommer findet diese Spezialität immer mehr Liebhaber. 

Wichtig ist Ferdinand Koegler bei seiner Arbeit, dass das natürliche Zusammenspiel von Wetter und Boden sowie reifen und gesunden Trauben in Verbindung mit traditionellen Ausbauverfahren im Keller Weine entstehen lassen, die ihre Individualität zeigen dürfen und nicht als uniforme Industrieprodukte daherkommen. Dabei bleibt er stets seinem Motto treu: „Ich lasse mich nicht drängeln und drängle meine Weine nicht!"

Tradition aus Weinpresse und Buchdruck

Ob Johannes Gutenberg zu seiner Erfindung des Buchdrucks inspiriert wurde, als er bei seinem Aufenthalt in unserem 1420 erbauten historischen Hof Bechtermünz die Weinpressen sah, wissen wir nicht. Sicher überliefert ist aber, dass 1467 in unserem Hof das weltweit erste Wörterbuch gedruckt wurde: Das „Vocabularius Ex Quo". Leider haben wir das Original nicht mehr hier bei uns auf dem Hof. Aber Sie sind herzlich eingeladen, sich den Nachdruck bei uns anzusehen.

Der Saft der Trauben und der Saft der Buchpresse – die Druckerfarbe – was für eine schöne Verbindung: gute Bücher und guter Wein! Neue Geschichte schreibt aber nur der, der neue Dinge wagt, auf die spätere Generationen zurückblicken können. Unsere Familie besitzt diesen Mut und die Lust auf Veränderung.

Wir wollen mit unserer heutigen Arbeit einen eigenständigen Weg gehen: neue Traubensorten im Rheingau einführen; eine Symbiose von Burgund und Rheingau im Rotweinbereich schaffen; dem Riesling wieder seine Kraft geben durch starke Selektion der Trauben und einer Kellertechnik, die eine Verbindung zwischen modernen Techniken und klassischem Ausbau im großen Holzfass schafft.

Unsere Weinlagen

Wie erzielen wir unsere Weinqualität

Welcher Boden eignet sich für welche Traubensorte? Welche Lage ergibt welchen Typus von Wein? Wie sieht das Mikroklima in den unterschiedlichen Weinbergen aus? Nur wenn man sich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt, kann man dauerhaft eine gute Weinqualität erzielen. Mit diesem Anspruch holen wir aus jedem Jahrgang das Typische heraus und kombinieren die Charakteristiken unterschiedlicher Lagen zu hochwertigen Cuvées.

 

Sonnenberg

Unsere Spitzenlage ist von einer Kalkader durchzogen. Sie liefert den Reben für unseren ausdrucksstarken Spätburgunder „Rubeus" ein ideales Wurzelbett, und zwar ganz ähnlich der Bodenbeschaffenheit im Burgund. In höheren Lagen prägt Taunusquarzit den Boden, der dem Riesling die eleganten mineralischen Noten verleiht. „Alta Villa" vereint beides: rieslingtypische Fruchtaromen und würzige Komponenten, getragen von einer zarten Cremigkeit. Mit diesen Eigenschaften hat sich der Sonnenberg in unserem Hause in den Mittelpunkt unseres Schaffens geschoben und wir versuchen durch bedachte Bodenpflege und gezielte Rebarbeiten die wunderbaren Eigenschaften dieses großen Bodens zu erhalten.

Kalbspflicht

Eine Lage mit Geschichte! Vor über 500 Jahren wurden die mit einem Zaun umgebenen Kälberwiesen als „Flecht" bezeichnet. Hieraus wurde der Lagenname abgeleitet, deren Weine ebenfalls Geschichte machen: Sie sind auch im Alter noch rassig. Kräftig und körperreich kommen sie daher und zeigen eine entsprechend kernige bis mineralische Note, für die der lehmige Boden mit tiefgründigen Lösslehmanteilen sorgt.

Langestück

Der Name dieser hervorragenden Lage entstand durch die Form des Geländes. Ausgesprochen vielfältig ist die Beschaffenheit des Bodens: Neben tiefgründigen Lössen und Lösslehmen findet man Aueböden mit einer hohen Wasserhaltekraft sowie Ton- und Mergelböden. Diese Lage sorgt auch besonders in trockenen Jahren für eine optimale Nährstoffversorgung und damit für Spitzenqualität und bringt körperreiche Weine mit markanter Säurestruktur hervor.

Taubenberg

Das einstige Fruchtbarkeitssymbol, die Taube, stand Pate für den Namen dieser traditionsreichen Lage. Deren Weine hinterlassen Eindruck: wuchtige Aromen und eine rassige Säurestruktur, die auch in der Lagerung erhalten bleibt, sind ihre Kennzeichen. Eine interessante Struktur bietet auch der Boden des Taubenbergs, der die Weine dieser Lage prägt: flach bis tiefgründiger Phylittboden bis hin zu Aueboden mit Lösslehmbeimengungen sind seine Kennzeichen.

Kindlicher Sandgrub

Einst wurde hier Sand abgebaut und gab dieser Lage ihren Namen. Doch dieser besondere Boden wird dazu noch von Lössen, Lösslehmen, Kiesen und tertiären Kalken geprägt. Eine Mischung, die sich auch in der großen Vielfalt der Weine, die sie hervorbringt widerspiegelt. Gemeinsam sind ihnen die harmonisch in die Aromatik eingebundenen Säuren.

Herstellung

Unsere Weine sind Naturkinder

Ein guter Wein braucht ein starkes Fundament aus Boden, Mikroklima, Kellertechnik und viel Erfahrung. Wir müssen unsere Böden und die Natur verstehen und dieses Wissen jahresspezifisch umsetzen: Das Mikroklima des Jahres bestimmt die Bodenbearbeitung, den Schnitt der Reben und den Pflanzenschutz bis hin zur Selektion der Trauben bei der Ernte. Ziel unserer Arbeit ist dabei immer, vollreife und gesunde Trauben in den Keller zu bringen. Behutsam werden die Trauben gekeltert und der Most bekommt seine Zeit, in unseren Fässern zu dem Wein zu reifen, wie die Natur ihn uns gibt und dabei doch unsere Handschrift trägt.

Feldarbeit

Die Qualität des Weins fängt schon mit dem Rebschnitt an, der die späteren Erntemengen bestimmt. Dann folgt die Pflege des Weinbergs bis zum Herbst, wenn die Trauben gelesen werden, bevor sie in den Keller kommen. Einen Großteil der Trauben für unsere Weine ernten wir von Hand in kleinen Lesekisten. So können die Trauben unbeschädigt zum Weinkeller kommen. Mit dem Lesegut zeigt sich dann, ob das Zusammenspiel vom jahrgangsspezifischen Klima und unserer Arbeit in den Weinbergen erfolgreich war.

 

Ein Kreislauf

Rebschnittholz, Blätter, Rappen und Trester werden wieder in die Weinberge eingebracht und eingearbeitet. So versuchen wir, alle durch die Rebe entnommenen Nährstoffe den Weinbergen zurückzugeben. Um die Humusgehalte und damit die Bodenaktivität zu erhöhen, fahren wir Grünschnittkomposte in die Weinberge ein und können so mineralische Düngung auf ein absolutes Minimum beschränken. Auch ein gutes Bodenmanagement und die Einsaat von verschiedenen Getreidemischungen unterstützen dabei, die Nährstoffe über den Winter im Boden zu binden und vor Auswaschung zu schützen. So haben wir in der Vegetationsperiode ein ausgewogenes Nährstoffangebot für die Reben vorliegen, so dass unsere Trauben gut gedeihen können.

 

So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich

Wir bewirtschaften unsere Weinberge nach den Maßstäben des integrierten Pflanzenschutzes, d. h., wir benutzen nur pflanzen- und nützlingsschonende Präparate zur Bekämpfung unserer drei wichtigsten Pilzkrankheiten an der Rebe (Echter Mehltau, Falscher Mehltau und Botrytis cinerea) und verwenden seit einigen Jahren keine Insektizide mehr. Verbunden mit modernen Pflanzenschutzgeräten, verschiedenen Prognosemodellen, natürlichen Pflanzenstärkungsmitteln und professionellem Know-how können wir so den Pflanzenschutz auf das notwendige Maß reduzieren.

Kellertechnik

Im Keller angekommen werden die Trauben ein weiteres Mal von Hand selektiert. Nur wirklich gesunde Trauben werden zu guten Weinen. Die Trauben für unsere Weißweine werden zunächst angequetscht, verbleiben dann einen halben bis maximal drei Tage bei niedrigen Temperaturen auf der Maische, um die Aromen der Trauben im Saft gut aufnehmen zu können. Danach werden die Trauben gepresst und kommen zur Gärung in die Fässer.

Weine, die jung getrunken werden, wie z.B. unsere Sommer- oder Gutsweine, entfalten schon früh ihre Qualität im Edelstahltank. Unsere anderen Rieslinge vom Ortswein bis zum Großen Gewächs reifen in Ruhe in großen Holzfässern. Diese Reife gibt den Weinen einen besonderen Schmelz und ihre Langlebigkeit. Dabei erfolgt eine temperaturkontrollierte Gärung in den Fässern von etwa 3 Monaten, gefolgt von einer Feinhefelagerung der Weine. Wir filtern die Weine so wenig wie möglich und verzichten weitgehend auf Schönungsfiltern um ihnen ihre Harmonie zu geben.

Unsere Rotweine kommen nach der Kaltmazeration zur traditionellen Maischevergärung in große Holzdrehfässer. So können Aromen und Farbe vom Traubensaft aufgenommen werden. Dieser Prozess ist eine Voraussetzung für den Geschmack und die Langlebigkeit der Rotweine. Wir gehen nach wie vor den aufwendigeren Weg und verzichten bewusst auf den Einsatz von Kohlensäure, welche die Weine schneller trinkfähig macht.

Nach der Pressung kommen alle unsere Rotweine in Barriquefässer und verbleiben dort in der Regel 18 bis 24 Monate zur Reifung. Wir verwenden beste französische Barriquefässer von Herstellern, die auch die großen Weingüter des Burgunds beliefern. Dabei leistet die Auswahl der Hölzer, die Toastung und die Erfahrung der Fassbauer einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Weinqualität.

Durch den Ausbau im Barrique zeigen die Rotweine die typischen Beerenaromen. Durch den langen Reifeprozess gewinnen wir sehr komplexe Rotweine mit großer Langlebigkeit, die den internationalen Vergleich nicht scheuen müssen.

Presse

Gault & Millau, 2016

"Seitdem der Hof Bechtermünz im neuen Glanz erstrahlt, gibt es dort den wohl schönsten Innenhof des gesamten Rheingaus."

Auch im Jahr 2017 zeichnet uns Eichelmann für ein "Sehr gutes Weingut" aus.